Mauertrocknung selbermachen ?
Heute werden zahlreiche Produkte im Internet angeboten, deren Hersteller versprechen, erfolgreiche Kapillarsperren selber in die Mauer einbringen zu können. Dazu gehören überwiegend silanhaltige Cremes oder Lösungen und Verkieselungsprodukte. Teilweise mit bunten Anleitungen, wie das ganz leicht gehen soll. Und alles ohne Schadenanalyse durch einen Bausachverständigen oder irgendeine Lastfallfeststellung. |
Die Ergebnisse sind dann meistens ernüchternd und wir werden gerufen, weil nichts funktioniert hat. Im folgenden Bild sehen Sie das Ergebnis einer selbsterstellten Horizontalsperre durch Verkieselung nach einem Jahr. Die Wand war immer noch nass und verschimmelt. Man erkennt noch die für dieses Produkt viel zu weit auseinanderliegenden Bohrungen. |
Dieses Flaschenchaos in Bochum ist der Versuch einer Mauertrocknung durch eine silanhaltige Lösung aus Injektionsflaschen. Die Hälfte des Materials ist daneben gelaufen. Nach zwei Jahren war die Ziegelwand immer noch feucht und die Schimmelrasen gediehen weiter. Wir haben dann über eine neue Bohrlochreihe eine genau berechnete Menge HDL Hydrophix mit unserer Spezialpumpe injiziert. Heute ist die Wand trocken und es bildet sich kein Schimmel mehr. |
Ohne richtige Schadenanalyse und einige Kenntnisse in der Kapillar- und Bauphysik ist eine erfolgreiche Mauertrocknung fast nicht möglich. Es geht hier nicht um etwas handwerkliches Geschick, was die meisten Kunden sicherlich mitbringen. Man muss den Grad der Durchfeuchtung kennen, die kapillaren Eigenarten der vermauerten Steine, den möglichen Salzgehalt, die Beschaffenheit der Steine hinsichtlich Hohlräumen wie z.B. bei Hohlblocksteinen, Hochlochziegel oder Kalksandsteine mit Griffloch etc. Und natürlich die grundsätzliche Frage, wo das Wasser herkommt. Und dann muß die Wahl des richtigen Materials und des richtigen Verfahrens getroffen werden. Frei verkäufliche Mittel sind vom Preis schon sehr interessant. Aber warum ist die Sanierung durch einen Profibetrieb dann augenscheinlich teurer ? Das Material, sofern es denn ein gutes ist, welches von sachkundigen Abdichtungstechnikern eingesetzt wird, unterscheidet sich wesentlich von den frei verkäuflichen Produkten hinsichtlich des Wirkstoffanteils und des Lösungsmittels. Die etwas höheren Kosten kommen nicht durch Lohnkosten zustande, sondern durch das eingesetzte hochwertige Material. Hinzu kommt die Garantie und Gewährleistung, die Hersteller freiverkäuflicher Produkte nicht leisten müssen. Am Ende zählt doch der nachhaltige Erfolg zum Schutz Ihrer Immobilie. Müßten Sie alles Erforderliche lernen und alle notwendigen Werkzeuge selber kaufen, wären die Kosten selbst mit dem billigsten Selfmadeprodukt höher als die Sanierungskosten durch einen professionellen Abdichter. |